Schleswig-Holsteiner waren Vorreiter

Der Verband

Sie waren auf der Deutschen Einzelmeisterschaft 2008 in Krefeld als Schiedsrichter nominiert – sie haben an einer Fortbildungsveranstaltung von WSF Senior Referee Assessor, Dr. Rodney Symington (Kanada), teilgenommen und wurden von ihm und Gunter Schaub (Pendant aus Deutschland) geprüft und haben bestanden.

Hajo Scepanik als Central Referee, Torsten Riegler (beide SH) und Klaus Linkowitsch (Hessen) waren das erste Schiedsrichter-Team, das bundesweit erstmals zu Dritt ein Spiel schiedste.

Warum wurde denn das bewährte Zweier-System in ein Dreier geändert? Einfach zu beantworten – sechs Augen sehen mehr als vier und das Team entscheidet über Letball-Forderungen der Spieler – Einspruch nicht (mehr) möglich.

Bild (Jane -RP)- v.l.n.r.: Linkowitsch, Scepanik, Riegler

 

Ein Bericht zum Schiedsrichter-System von Hajo Scepanik:

Im deutschen Spitzensquash (DEM, DMM) wird wohl künftig mit drei Schiedsrichtern -SR- gearbeitet werden. Das neue 3-er-System sieht drei gleichberechtigte SR vor. Zwei sitzen links und rechts  hinter den Fuß-Aufschlagquadraten (Aufschlag-Boxen), der dritte, der Central Referee -CR-, sitzt etwa zwei Reihen höher und hinter diesen beiden SR. Die beiden vorderen SR zeigen jede Entscheidung, jede mögliche Entscheidung, jeden zweifelhaften Ball, jeden in etwa zweifelhaften Ball blitzschnell durch Handzeichen (Daumen hoch / Daumen runter) an, ob der Ball gut oder schlecht war. Der CR wertet die Handzeichen aus und verkündet die Entscheidung unverzüglich (oder verkündet eben nicht, wenn die Mehrzahl der SR keine Entscheidung angezeigt hat). Aus einem einzelnen SR ist nunmehr ein SR-Team geworden.
 
Der Vorteil ist, dass nunmehr sechs Augen schauen und drei SR verantwortlich sind. Die Kontrolle der Entscheidungen ist gegeben, die Transparenz durch sofortiges öffentliches Entscheiden ebenfalls.  Dass zwei SR unrichtig liegen, kommt eher seltener vor. Der CR kann und soll sich auf Verstöße gegen Verhalten im Court usw. konzentrieren.
 
Nach einer gewissen Gewöhnungszeit gingen die Entscheidungen flott von der Hand. Für Spieler und Zuschauer war es eher gewöhnungsbedürftig. Diese versuchten den einen SR, der auf ihrer Linie lag,  als Zeugen für ihre Regelauslegung heranzuziehen. Dieses wird sofort unterbunden, da es einen Protest/Einspruch des Spielers gegen die Entscheidung des SR-Teams nicht gibt.  Also auch ein Vorteil, da die Spiele insgesamt schneller und mit weniger Unterbrechungen, weniger Reklamationen gespielt werden.
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