Nachlese: 4. DSQV Jugendrangliste Böblingen

Jugend

Die großzügige Einladung des SVSH Vorstandes an die Jugendlichen des S-H Kaders zum 4. DSQV Jugend Ranglistenturnier zu fahren kam auf Initiative des Verbandstrainers zustande. Kai Rixen hatte aber klare Vorstellungen vom Ergebnis der Reise. Nicht nur die sportlichen Erfolge des Kaders, sondern auch Turniererfahrung und das Teamverständnis konnten hier gefördert und gefordert werden.

Ein Erfahrungsbericht von Jörg Kraft:

Mit den drei Jugendlichen, Fynn Schuck, David Schmeding und Yanic Strupat machten sich Kai Rixen und Jörg Kraft auf den langen Weg. Leider konnte uns Yannick Bork nicht begleiten, weil er wegen einer Erkrankung nicht einsatzbereit war.

In der Vorbesprechung bestimmten die SH-Kader Spieler ihre Ziele, an denen sie sich messen lassen wollten. Fynn als bester SVSH-Kaderspieler formulierte klar einen Platz unter den Top 5, Yanic war für 2 Siege zuversichtlich und David wollte mindestens 1 Spiel gewinnen. Daran wollten sie sich messen lassen.

Die Hinfahrt zum fast 800 km entfernten Zielort verlief trotz des schlechten Wetters reibungslos und so erreichte die Gruppe gegen 22:00 die Pension in Sindelfingen. Reisemüde fielen alle in die Betten, denn um 7:30h war bereits wieder Treffen zum Frühstück.

Das Turnier startete mit den ersten Spielen bereits um 9:00h morgens in der sehr schönen Pink Power Anlage am Rand der Böblinger Innenstadt. Wie immer ging es zu Beginn recht aufgeregt zu und unseren jüngsten Protagonisten wurden sofort auf den Zahn gefühlt. Yanic startete mit einem deutlichen 3:0 Sieg über Marvin Tobias Guhl aus Hamburg. Sofort danach musste David gegen Max Eisele von den Squash Devils aus Gerlingen eine sehr klare 0:3 Niederlage verarbeiten. Fynn hatte wegen eines Walkovers sehr lange Zeit und musste erst um 12:00h sein erstes Spiel bestreiten. Hierbei traf er gleich auf Simon Tietz, dem er nur im ersten Satz auf Augenhöhe begegnen konnte. Simon gewann diesen im Tie-Break. Fynn fand danach trotz seines Kampfgeistes kein Mittel, um dem sehr variabel agierenden Franken ernsthaft gefährlich werden zu können. In den z.T. sehr langen Ballwechseln hatte Fynn einfach zu oft das Nachsehen. Simon beendete seine klug vorgetragenen Angriffe zwingend. Fynn gab das Spiel leider in 3 Sätzen ab. Yanic konnte dann in seinem nächsten Spiel gegen Dennis Welte aus Gerlingen auf dem Center Court nicht verhindern, einen „Nuller“ zu kassieren. Im zweiten Satz gelang ihm kein Punktgewinn. Vielleicht war es der ungewohnte Glascourt, der Yanic hier nicht zu seiner sonstigen Leistung hat kommen lassen. Das Spiel ging klar mit 3:0 an den Schwaben, der die Anlage natürlich bestens kennt. In Davids Match gegen Gudvin Herrlich aus Dresden hatte unsere Kieler Sprotte eigentlich leichtes Spiel. Nur im 3. Satz verließ ihn etwas die Konzentration und der Satz ging an den quirligen Dresdner, der damit einen Satz mehr gegen David gewinnen konnte, als neulich noch in Hamburg. David gewann das Spiel verdient mit 3:1.

Nach langer Mittagspause stand Fynn um 16:00h wieder im Court gegen einen guten Bekannten aus der Heimat, das Spiel gegen Lennard Hinrichs aus Hamburg versprach eng zu werden aber mit guten Chancen, den ersten Sieg einzufahren. Zu unserem Leidwesen mussten wir aber quasi den gleichen Satzverlauf erleben, wie schon vorher in Fynns Spiel gegen Simon. Der erste Satz im Tie-Break und die beiden nächsten Sätze ziemlich eindeutig an Lennard. Schade für Fynn. Yanic musste dann im Halbfinale um Platz 5 ebenfalls eine bittere Niederlage einstecken. Gegen Anton Slama aus Nürtingen entwickelte sich ein kraftraubender Fight um jeden Punkt. Spielerisch war Yanic besser aber leider schien er zu müde zu sein, um die engen Sätze – 2 Mal im Tie-Break – für sich zu entscheiden. Das Satzergebnis 0:3 sagt nicht aus, dass Yanic mit etwas mehr Frische das Spiel auch hätte gewinnen können. Dann musste David noch einmal die Schuhe schnüren, um gegen Sidney Rüger von den Squash Devils anzutreten. Sidney ließ David aber keine Chance. Trotz tapferer Gegenwehr stand es am Ende klar 3:0 für den Schwaben.

Im letzten Spiel des Tages hatte Fynn noch einmal die Chance, sein Ziel wenigstens annähernd zu erreichen. Gegen Dustin Kortmann aus Bochum begann er couragiert und versuchte mit seiner Laufbereitschaft den Kontrahenten in die Enge zu treiben. Das gelang im ersten Satz sehr gut und so konnte Fynn seine Position im T über den ganzen Spielverlauf dominieren. Das war der Schlüssel für den 3:0 Erfolg am Ende eines langen Tages.

Zum gemeinsamen Abendessen ging es in eine nahegelegene Sportgaststätte mit bodenständiger schwäbischer Küche in einem großen Saal. Der Tag war für alle lang und anstrengend. Nachdem wir dann noch einen REWE Markt „überfallen“ hatten, war auch jeder mit dem nötigen Betthupferl ausgestattet und freute sich auf einen möglichst schnellen Weg in die Federn. Zum Glück wurde der fehlende Zimmerschlüssel noch im „Nick“ von Fynns Tasche gefunden. Sonst hätten die Jungs auf dem Flur schlafen müssen.

Der Sonnabend begann wieder früh um 9:00h auf der Anlage. Yanic spielte im Finale um Platz 7 gegen Jerome Großmann aus Dresden, der unserem Struppi spielerisch und technisch nicht gewachsen war. Yanic konnte sich sogar einige „Zirkustricks“ erlauben. Sein 3:0 Sieg war völlig ungefährdet. Sehr viel unglücklicher lief das Spiel um Platz 11 für unseren David. Sein Gegner Nicolas Fobe aus Dresden zeigte großen Kampfgeist gegen den eigentlich spielerisch besseren Kieler. Das war vor allem zu spüren, als David im fünften Satz nach komfortabler Führung von 9:4 sage und schreibe 7 Punkte nacheinander verlor und damit das Spiel an den Gegner abgab.

Zu guter Letzt konnte Fynn im Spiel um Platz 13 seinen verkorksten Freitag noch vergessen lassen. Das Spiel gehörte zu den Schmankerln, die das Turnier für uns zu bieten hatte. Paul Ecker spielte technisch wirklich sehr gut und variabel gegen den körperlich deutlich überlegenen Schleswig-Holsteiner. Paul gewann den ersten Satz überraschend klar, konnte dann aber Fynns besserer Physis im 2. Satz nicht standhalten, sodass er 9:11 verlor. Auch der 3. Satz ging an Fynn. Paul hatte sich im 4. Satz offenbar wieder etwas erholt und zeigte in vielen Ballwechseln sein gutes Spielverständnis und sein feines Händchen. So ging der Satz an den Paderborner. Der letzte Satz wurde durch den Kampfgeist, den Willen und die bessere Kondition entschieden. Fynn gewann gegen den am Schluss völlig erschöpften Ostwestfalen verdient mit 11:8.

Die launige Rückfahrt in den Norden brachte alle sicher und wohlbehalten nach Hause. Kai hat weitere Erkenntnisse gewonnen, um unsere Kaderspieler noch besser auf die kommende Deutsche Jugendmeisterschaft vorzubereiten und die Spieler können anhand der Ergebnisse gut sehen, wie weit sie noch von ihren eigenen Zielen entfernt sind. Mir hat es Spaß gemacht und so freue ich mich schon auf die nächsten Turniere mit Kai und den Jungs.

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