Als Preisträger bei der Verleihung des LSV-Gleichstellungspreis für Geschlechtergleichstellung und Chancengerechtigkeit 2023 wurde der Squash-Verband Schleswig-Holstein (SVSH) für das Projekt „Zukunftswerkstatt für mehr Frauen im Squash“ ausgezeichnet. Mit der Verleihung des mit 1.000 Euro dotierten LSV-Gleichstellungspreises sollen vor allem das vorbildliche Engagement des SVSH als gutes Beispiel für eine erfolgreiche Geschlechtergleichstellungsarbeit für den organisierten Sport und die positive Verbandshaltung zur Bedeutung des gesellschaftlich hoch aktuellen Themas gewürdigt werden.
In den vergangenen Jahren konnten wir als SVSH eine erfreuliche Entwicklung im Bereich des Damensports feststellen. Wir haben im Jugendbereich U19 ein ausgewogenes Verhältnis von Mädchen und Jungen, die in unseren Vereinen Mitglied sind und bieten im Nordverbund wieder eine Damenliga an. Die Damenliga wird aktuell als Regionalliga Nord Damen mit einer Mannschaft aus Schleswig-Holstein sehr erfolgreich gespielt. Das freut uns sehr!
Dennoch sind unsere Damen im Spielbetrieb und bei Turnieren nach wie vor unterrepräsentiert. Wir können vielfach kein eigenes Damenfeld bei den Turnieren anbieten und auch die Damenliga steht nicht auf soliden Füßen. Wir sehen insbesondere in der Entwicklung des Damensports Potential für die Gewinnung neuer Mitglieder und damit die Weiterentwicklung unseres Verbandes. Zur Förderung von Frauen im Squashsport wurde daher 2020 Janina Jasper zur Projektbeauftragten zur Entwicklung des Damensports vom Präsidium des SVSH ernannt. Seit 2021 hat der SVSH zudem die gendersensible Sprache offiziell in der Satzung umgesetzt und verwendet seitdem durchgängig den Asterisk in der Außenkommunikation (Webseite, Social Media, Kommunikation mit den Mitgliedern).
Als eine Initiative zur Förderung von mehr Frauen im Squashsport wurde 2020 ein Antrag auf Förderung des Projektes „SVSH Zukunftswerkstatt“ im Rahmen des LSV-Innovationsfonds 2020 beim LSV gestellt und bewilligt. Die Veranstaltung musste pandemiebedingt mehrmals verschoben werden und konnte letztendlich 2022 erfolgreich durchgeführt werden. Der Workshop umfasste dabei verschiedene Fragestellungen, die gemeinsam erarbeitet und besprochen wurden. Neben einer Abfrage zur Zufriedenheit bzw. besonderen Fragestellungen zum Zustand der jeweiligen Anlagen wurde zu jedem Themenfeld auch aktiv nach Verbesserungsvorschlägen gefragt. Hierbei wurde sichtbar, dass Spielerinnen eine andere Wahrnehmung haben und folglich auch andere Bedürfnisse/ Wünsche an die Sportart formulieren, als es Funktionäre oder Spieler haben. Die Motivation zur Ausübung der Sportart bzw. der Teilnahme am Training und Wettkämpfen basiert neben der Leistungserprobung auch auf sozialen Aspekten. Wichtig ist auch die Vereinbarkeit der Sportart mit dem Privat-/Familienleben (siehe auch Fahrtwege zu Turnieren). Für den Transfer in den Verband und die einzelnen Vereine ergeben sich aus der Zukunftswerkstatt diverse Maßnahmen, die gemeinsam weiterentwickelt werden müssen. Langfristig kann hierdurch eine Verbesserung der aktuellen Situation für Spielerinnen in den Vereinen erfolgen und durch Attraktivierung des jeweiligen Angebotes neue Spielerinnen gewonnen werden. Unter Berücksichtigung der pandemiebedingten Verzögerung und der allgemeinen Auswirkungen auf den Sportbetrieb ist das Projekt als Erfolg anzusehen. Es konnten Erfahrungswerte gesammelt und weitere Handlungsfelder für Folgeprojekte bzw. -maßnahmen identifiziert werden.
Möglich wurde diese Initiative durch den engagierten Einsatz unserer Projektbeauftragten Janina Jasper mit Unterstützung durch unseren Landestrainer Kai Rixen. Janina leitete das Projekt von Beginn an und moderierte zudem den Workshop.
Wir freuen uns sehr, dass unser Engagement für Geschlechtergleichstellung und Chancengerechtigkeit nun durch den LSV Gleichstellungspreis 2023 gewürdigt wurde. Das für uns gleichzeitig Motivation und Verpflichtung, sowie eine Bestärkung darin, unseren Weg weiterzugehen und sich für mehr Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft einzusetzen.
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